Mi, 13. März 2013 – 20:00 Uhr
Deutschland, das war einst das Land großer Geister. Kluge Köpfe trafen sich einst zu tiefgründigen Disputationen. Heute plätschern Talkshows vor sich hin. Johannes Gensfleisch zur Laden, genannt Gutenberg erfand den Buchdruck. Geblieben ist Facebook.
Damals suchte man nach gewichtigen Idealen, heute nach dem Ideal-Gewicht. Thomas Freitag begibt sich in seinem neuen Programm auf eine Reise zu den Gipfeln – und ins Flachland unserer Kultur und Politik. Er stellt die Überväter der Vergangenheit den Enkelchen der Gegenwart gegenüber. Den Reichsfreiherrn vom und zum Stein unserem Steinmeier, Gutenberg unserem Guttenberg, Marx unserer Merkel. Dazu schlüpft er in die Identität des Stadtbibliothekars Schüttlöffel.
Dessen kleines Kulturinstitut soll geschlossen werden. Der Kämmerer will sparen. Doch Schüttlöffel wird zum Besetzer seines Arbeitsplatzes, verschanzt sich, leistet Widerstand. Kaltwütig. Er demonstriert in Gestalt der Helden und Kasper unserer Kultur, wandert durch Bücher, Bilder und den Bundestag. Und Thomas Freitag hegt den Verdacht: So doof wie wir manchmal scheinen, sind wir vielleicht gar nicht.
Oder doch?
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